Am 04. Oktober fand im großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses eine öffentliche Sitzung des Ausschusses für den Neubau einer Stadtbahn statt.
Die Sitzung war wieder einmal ernüchternd.
Trotz Stadtbahn würden für den Radverkehr auf wichtigen Strecken weiterhin hohe Risiken aufgrund des Mischverkehrs - dann allerdings zusätzlich mit der Straßenbahn bleiben. Beispiele hierfür sind der Galgenberg, die D.-Martin-Luther-Str., die Unterführung Universitätsstraße/BAB usw.
Auf bzw. vor der Nibelungenbrücke muss die Straßenbahn mit beiden Trassen alle Fahrbahnen queren - im Schnitt alle 75 Sekunden. Zu den Hauptverkehrszeiten kann es dort nur zu ständigen Stauungen kommen. Auf die Frage von Herrn Rappert, wie lange eine querende Straßenbahn den MiV aufhält, wusste Herr Feig keine Antwort. Bei einer 50 m langen Bahn, die sich durchschnittlich mit 18 km/h bewegen soll, benötigt man eine Rotphase von mindestens 10 Sekunden. Natürlich kommen eine kurze Sicherheitszugabe und die entsprechenden Gelbphasen dazu. Was insgesamt zu einer Sperre von ca. 20 bis 30 Sekunden im Abstand von 75 Sekunden führt.
Die Kosten für die nötige Aufrüstung der Brücke über die Holzgartenstraße wurden nicht bekannt gegeben, obwohl diese nachgefragt wurden.
Diese Tatsache ist scheinbar einigen Stadträten nicht klar. So freute sich z.B. Herr Rappert, dass auf der Brücke nur die stadtauswärts fahrende Bahn quert. Die Querung der stadteinwärts fahrenden Bahn vor der Brücke hat ein scheinbar vergessen. Für ihn ist aber scheinbar nur wichtig, ob er eine Haltestelle vor seine Haustür bekommt. Sowas nennt sich Partikularinteressse!
Außerdem ist die Verkehrsführung im Bereich der Nordgaustrasse am DEZ, sowie beim Landratsamt noch unklar, da hier Grunderwerb erforderlich ist.
Im Bereich der Kreuzung Frankenstraße/Walhallaallee wird als mögliche Variante wohl ein Brückenbauwerk für die Stadtbahn erforderlich. Hier werden dann die Baukosten erheblich steigen.
Der Protest der Bürger in der Sandgasse zeigt scheinbar Wirkung: insgesamt 5 Varianten ohne bzw. mit nur ganz kurzer Durchfahrt durch die Sandgasse wurden deswegen zusätzlich untersucht und vorgestellt. Es wurde bisher aber nur eine technische Umsetzung überprüft. Ob die Varianten verkehrstechnisch sinnvoll sind wurde noch nicht untersucht. Vorsorglich hat man aber schon auf die hohen Kosten für ein eventuell nötiges Brückenbauwerk hingewiesen.
Schockiert waren die anwesenden Stadtbahnkritiker, als eine Stadträtin noch Fragen zur Besprechung der Trasse in Burgweinting hatte. Diese wird im Ausschuss nicht im Detail vorgestellt. Eine Trassenbegehung, wie die in der Sandgasse, ist nicht geplant. Obwohl Herr Feig diese bei der Begehung in der Sandgasse versprochen hat. Man hat den Eindruck, die Begehung in Burgweinting wurde „absichtlich“ vergessen und die dortige Trassenführung soll einfach durch die Hintertür den Bürgern vorgesetzt werden. Wieder mal kein Dialog mit dem Bürger!
Insgesamt hatte man bei den Vorträgen der Planer den Eindruck, dass diese nicht zu viele Probleme erwähnen sollten.
Die Beschlussvorlagen finden Sie, wenn sie auf den entsprechenden Tagesordnungspunkt klicken:
Planungsstand Abschnitt Galgenberg- und Universitätsstraße
Zwischenergebnis Trassenalternativen Stadtnorden